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Letztes Update: 04. Nov 2019
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05.05.2024 / 19:32
 
 
Infos zu Vietnam

Land
Die Sozialistische Republik Vietnam, so der amtlich Name, ist ein langgestreckter Küstenstaat in Südostasien. Er grenzt an China, Laos, Kamboscha und im Osten an das Südchinesische Meer. Vietnams Fläche entspricht ungefähr jener Deutschlands. Das Land umfaßt die weiten Ebenen der Flußdeltas von Roten Fluß und Mekong, die gesamte östliche Festlandküste Südostasiens sowie die langen Gebirgszüge und Hochebenen des Hinterlandes. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 1.650 km, die Ost-West-Breite bis zu 600 km, während die schmalste Stelle in Mittelvietnam nur 50 km breit ist. Die Küstenlinie hat eine Länge von über 3.400 km. Geographisch, historisch und kulturell im Schnittpunkt der Einflußsphären Indiens, Chinas und europäischer Kolonialmächte präsentiert sich das ehemalige Indochina heute als Schmelztiegel unterschiedlichster Sitten, Gebräuche und Religionen. Nach dem Vietnamkrieg bis zum Jahr 1990 galt das Land praktisch als weißer Fleck auf der Landkarte. Erst Doi Moi, eine an die russische Perestroika angelegte politische Stilrichtung, führte Vietnam zurück in die Weltöffentlichkeit. Das zwar immer noch sozialistische, aber streng marktwirtschaftlich orientierte Land vollführte seither einen Aufschwung von einem der zehn ärmsten Ländern der Welt zu einem der aufstrebenden Nationen Asiens. Nach Öffnung der Märkte erreichte das Wirtschaftswachstum einen Wert von über 10 %, damit zählt Vietnam momentan zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt.

Bevölkerung
Neugier Die Bevölkerungszahl Vietnams wird auf etwa 87,3 Millionen Menschen geschätzt. Die Bevölkerung ist im Schnitt sehr jung: Landesweit sind etwa 30 % der Menschen unter 14 Jahre alt und nur etwa 5,6 % sind über 65. Diese ungewöhnliche demografische Verteilung ist dem Vietnam Krieg geschuldet. Etwa 88 % der Bevölkerung sind ethnische Vietnamesen. Daneben sind 53 ethnische Minderheitengruppen anerkannt. Die größte davon sind Chinesen, deren Zahl auf etwa 1,2 Millionen geschätzt wird. Die Mehrzahl von ihnen sind Nachfahren von Einwanderern, die 1644, nach dem Zusammenbruch der Ming-Dynastie, ins Land gekommen waren. Weitere Volksgruppen sind Thai, Khmer und die unter der Sammelbezeichnung Bergvölker bekannten Bewohner der Bergregionen. Letztere, die als die ursprünglichen Bewohner des kontinentalen Südostasien gelten, wurden im Verlauf der Geschichte in Vietnam, Thailand, Myanmar und Laos von den zugewanderten Mehrheitsvölkern aus den fruchtbareren Regionen der Flußebenen und Küsten in die unzugänglichen Bergregionen verdrängt.

Sprache
Die einzige offizielle Amtssprache ist Vietnamesisch, obwohl nur 88 % der Bevölkerung es als Muttersprache beherrschen. Geschrieben wird die vietnamesische Sprache seit 1945 in einer eigenen, lateinbasierten Schrift. Aus offiziell vietnamesischer Sicht werden die zahlreichen ethnischen Minderheiten anerkannt, die Sprachen der Minderheiten erlaubt und angeblich gefördert. In touristischen Gegenden ist es kein Problem, sich mit Englisch zu verständigen. Besonders im Süden gibt es viele Menschen, die ihre Englischkenntnisse während des Kriegs erworben haben. Die Bedeutung von Französisch als Fremdsprache hat nachgelassen.

Religion
Tempel des Jadekaisers Genaue Angaben über die Religionszugehörigkeit in Vietnam sind schwer zu machen. Die große Mehrheit der Vietnamesen bekennt sich zu keinem Glauben; laut einer 2004 veröffentlichten Studie sind 81,5 % Atheisten. Schätzungen gehen von 7,6 Millionen Buddhisten und 6 Millionen Katholiken aus. Weitere Konfessionen sind Cao Dai (2 Millionen Anhänger), Hoa Hao (1 Million), Protestantismus (500.000) und Islam (50.000).

Klima
Rain Durch seine große Nord-Süd-Ausdehnung liegt Vietnam in zwei Klimazonen. Der Norden hat ein subtropisches Klima. Es gibt zwei Jahreszeiten, der Winter dauert etwa vom November bis April, der Sommer vom Mai bis Oktober. Die kühlsten Monate sind meist der Dezember und der Januar, wo es in Hanoi oft um die 15 °C kühl und naß ist (Nieselregen). In den Bergen um Sapa kommt es auch vor, daß zeitweise etwas Schnee fällt. Der Sommer ist im Norden sehr heiß, 30 °C und mehr sind im Juni/Juli die Regel. Der Süden ist dagegen tropisch. Man unterscheidet drei Jahreszeiten: Die kühle Zeit vom November bis Januar (in Ho-Chi-Minh-Stadt mit tagsüber 28 °C - 30 °C, nachts kühlt es oft unter 20 °C ab), die heiße Jahreszeit vom Februar bis im Mai (schwül und oft über 35 °C) und die Regenzeit vom Juni bis Oktober, während der es ebenfalls heiß ist, aber es häufig ein bis zwei Stunden lange Regengüsse gibt. Tagelange Regenfälle sind auch mitten in der Regenzeit die absolute Ausnahme. Besonders um Hoi An, aber auch im Mekong-Delta gibt es in dieser Jahreszeit jedoch oft Überschwemmungen. Die Klimagrenze liegt beim Wolkenpaß zwischen Hue und Da Nang.

Einreise
Für die Einreise wird ein Visum benötigt, welches in der Regel vor der Abreise beantragt werden muss. Es gibt Single Entry Visa (einmalige Einreise) und Multiple Entry/Re-Entry Visa mit Gültigkeitsdauern bis 3 Monate. Nur bei Pauschalreisen ist es teilweise möglich mittels einer Vorbestätigungsnummer ein Visum bei der Einreise am Flughafen zu erhalten. Das Visum kann in Deutschland direkt bei der Botschaft der Sozialistischen Republick Vietnam beantragt werden. Dort steht ein Antragsformular zum Download zur Verfügung. Dieses ist ausgefüllt, mit einem Paßbild versehen und unter Beifügung des Reisepasses, eines frankierten und adressierten Rückumschlages sowie der Visagebühr an die Botschaft zu senden. Die Gebühr für ein 14-tägiges Visum mit einmaliger Einreise beträgt 64,00 € (Stand 12.2009), mit mehrmaliger Einreise 88,00 € (Stand 27.01.2008). Diese sollte vor Beantragung bei der Botschaft im Einzelfall erfragt werden. Die Bearbeitungszeit beträgt ca. eine Woche.

Gesundheit
Für Vietnamreisende wird in der Regel mindestens eine Hepatitis-A-Impfung empfohlen. Um sicher zu sein, sollte man sich früh genug mit dem Hausarzt oder einem Tropeninstitut in Verbindung setzen um die notwendigen Vorkehrungen zu besprechen. Malaria kann vor allem im zentralen Hochland und im Mekongdelta ein Problem werden. In der Regel empfehlen hiesige Tropenmediziner die Mitnahme eines sogenannten Standby-Medikamentes, manchmal auch eine Prophylaxe. Durch die mittlerweile gut ausgebaute Infrastruktur im Lande sind teure Standby-Medikamente wie "Malerone" jedoch nicht zwingend notwendig, da, im (unwahrscheinlichen) Fall einer Infektion, in relativ kurzer Zeit ein internationales Krankenhaus in Hanoi oder Saigon erreicht werden kann. Wichtig ist die Vorbeugung durch das Tragen von langen, hellen Kleidern, die Verwendung von Insektenschutzmitteln und Moskitonetzen. Die Moskitos sind vor allem abends um die Dämmerung unterwegs. Denguefieber scheint vor allem in der Region um Hoi An verbreitet zu sein. Zur Vermeidung von Mückenstichen gilt hier das gleiche wie bei der Malaria. Ärzte und Spitäler sind außerhalb von Hanoi und Saigon schlecht ausgerüstet und die Hygienestandards liegen weit unter denen Europas. Eine Reiseversicherung mit Rückführung ist daher sehr empfehlenswert. Durchfall liest man leider schnell mal auf. Hier hilft es sich an das Traveller-Sprichwort "Cook it, boil it, peel it, or forget it!" zu halten. Wer auf Essen, das über einen längeren Zeitraum warm gehalten wurde (Buffets), Eiswürfel und ungeschältes Obst verzichtet, minimiert das Risiko.

Zeitzone
Die Zeitverschiebung beträgt 6 Std. zur MEZ.

Stromversorgung
Vorsicht Hochspannung Das Stromnetz in Vietnam nutzt 127 und 220 Volt Wechselspannung (50 Hz). Nach meiner Erfahrung ist aber überwiegend 220 V verbreitet. Es werden die verschiedensten Steckdosen verwendet, daher empfiehlt es sich einen Universal-Adapter mitzuführen. In abgelegenen Gegenden gehören Stromausfälle und Stromschwankungen zur Tagesordnung.

Telefon / Internet
Vietnam hat eine verhältnismäßig fortschrittliche Telekommunikationsinfrastruktur. ADSL ist bis in die Provinz verfügbar und die Netzabdeckung durch die zwei Mobilfunknetze Vinaphone und Mobiphone (beide GSM 900 MHz) ist sehr gut. Gute Hotels haben in der Regel kostenlosen WLAN- oder kabelgebundenen Internetzugang mit wirklich angenehmer Geschwindigkeit. Ich hatte, vorwiegend natürlich als Datenspeicher für Fotos, mein kleines Netbook dabei und nutzte Skype zum telefonieren in die Heimat. Der Minutenpreis dafür lag bei ca. 7 Cent, also kein Vergleich zu den Roaming-Gebühren für ein Handygespräch.

Geld
Die Landeswährung ist der Vietnamesische Dong (VND). Für 1 € bekommt man ca. 25.000 VND, für 1 US$ = ca. 19.000 VND. Der VND ist gegenüber dem US-Dollar seit einigen Jahren ziemlich stabil, d. h. die Kurse gegenüber Euro und Schweizer Franken schwanken mit dem Dollarkurs. Es dürfen maximal 15 Mio. VND aus dem Land ausgeführt werden, der Geldwechsel von und in VND ist im Ausland jedoch fast nirgends möglich. Geldbezug mit Maestro- und Kreditkarten ist in größeren Städten und Touristenzentren problemlos möglich. Pro Bezug können meist nur 2 Millionen VND abgehoben werden. Bei der ANZ Bank können bis zu 20 Mio. VND abgehoben werden. Dabei wird in der Regel noch eine Gebühr von 20.000 VND erhoben. Mit der Maestro-Karte kann man (nur) in größeren Städten und Touristenzentren Geld abheben. In vielen Banken können Travellerchecks und Devisen gewechselt werden, ebenso kann man mit der Kreditkarte größere Beträge beziehen. Dabei muß immer der Reisepaß vorgelegt und ein Formular ausgefüllt werden, dessen Kopien man im Prinzip bei der Ausreise verfügbar haben muß.

Reiseführer
Stefan Loose - Vietnam, 1 Auflage (September 2008)
Reise Know-How - Vietnam, 9. Auflage (Juli 2008)
Iwanowski - Vietnam: Tips für individuelle Entdecker, 2. Auflage (September 2008)
Nelles Guide Vietnam (Februar 2009)

Fotografie
Vietnam ist ein Land mit unzähligen Motiven. Wie überall, empfiehlt es sich genügend Speicherkarten bzw. Filmmaterial von zu Hause mitzubringen, da vor Ort nicht oder nur sehr schwer zu beschaffen ist. Sehr wichtig, vor allem bei Digitalkameras ist das Mitführen von mehreren Ersatz-Akkus. Vorzugsweise sollten elektronische Ladegeräte mit einem großen Eingangsspannungsbereich (z.B. 100 - 240 V) mitgeführt werden, da diese mit den hohen Spannungswankungen besser umgehen können. Bei einfachen Ladegeräten ist die Gefahr der Überladung durch die unregelmäßige Spannung sehr hoch. Dadurch können Akkus sehr leicht zerstört werden. Als Massenspeicher zur Datensicherung setze ich mittlerweile ein kleines Netbook ein. Auch nicht viel teurer als ein spezieller Image-Tank, dafür aber auch noch anderweitig nutzbar und hat in meinem Fotorucksack bequem Platz. Ich fotografiere im RAW+JPEG Format. Der zusätzliche Speicherbedarf ist mir der wesentlich größere Spielraum des RAW-Format für diese unwiederbringlichen Motiv absolut wert.

Für individuelle fotografische Fragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.

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