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Letztes Update: 04. Nov 2019
29.03.2024 / 06:36
 
 
Shan Staat

Pindaya-Höhle (Shan State) Vom neuen Flughafen Mandalays geht es nach Heho in den Shan State. Die gebirgige Region schließt sich nahtlos an das ebene Gebiete Zentral-Myanmars an und ist vom Klima spürbar kühler. Ein Besuch im Shan State ist verbunden mit der Konfrontation mit politischen Spannungen, von denen man als Reisender allerdings nicht viel mitbekommt da man das Land nur auf speziellen Korridoren bereisen darf. Die Shan sind ein stolzes Volk. Die Fürsten haben Jahrhunderte lang, bis zur Machtergreifung durch General Ne Win im Jahre 1962, ihr Land selbst regiert. Heute stehen die Shan unter der Gewalt der Zentralregierung und militärische Operationen gegen die ethnische Minderheit sind leider auf der Tagesordnung. Was für uns Reisende jedoch zählt ist die unbeschreiblich schöne Landschaft und der außergewöhnlichen Freundlichkeit der Menschen, wie ich sie zuvor nie erlebt habe.

Shan Frau (Heho) Gleich nach der Ankunft in Heho besuchen wir den hiesigen Markt. Die Shan tragen bunte Handtücher wie Turbane um den Kopf gewickelt und auch hier findet man wieder Waren die für europäische Augen und Nasen recht ungewöhnlich sind.

Eine Schlaglochpiste führt hinauf in den Norden nach Pindaya. Überall sind Arbeiter damit beschäftigt ihre Felder zu bestellen und zwar mit Hilfsmitteln wie man sie heutzutage nur noch aus Erzählungen kennt. Wasserbüffel und Ochsenkarren sind einzigen Helfer der Menschen, motorisierte Hilfsmittel gibt es nicht. Am Nachmittag erreichen wir die Pindaya Höhle, ein Wallfahrtsort für gläubige Buddhisten aus dem ganzen Land. Der Name Pindaya hat seinen Ursprung in einer Legende in der ein junger Prinz eine gewaltige Spinne mit seinem Bogen erlegte. Genau diese Geschichte spiegelt sich in Figuren am Parkplatz zur Höhle. Schlangenförmig winden sich Treppen die grün bewachsenen Berghänge hinauf zum Eingang der Höhle. Mehr als 8000 Buddhafiguren befinden sich im gesamten Komplex. Das innere der labyrinthartigen Höhle ist in ein mystisches Licht getaucht und verbreitet eine einzigartige Stimmung.

Pine Hill Resort (Kalaw) Am Abend geht es den holprigen Weg wieder zurück bis nach Kalaw, ein ehemaliger englischer Luftkurort mit viel kolonialen Flair am Westrand der Shan Berge. Der Sonnenaufgang am frühen Morgen drängt mich dazu die einzigartige Stimmung fotografisch festzuhalten. Beim Spaziergang durch das Dorf erklärt uns ein Verkäufer die Herstellung von Betelnüssen. Die Frucht der Betelpalme ist etwa Hühnerei groß. Sie wird zerhackt, in Betelblätter die mit gelöschtem Kalk bestrichen sind eingerollt, und dann gekaut. Die Betelnuß färbt die Zähne rot und ist ziemlich schlecht für die das Gebiß, allerdings hat dieses anregende Mittel eine stimulierende Wirkung und ist in Südostasien eine Art Volksdroge.

Auf dem Highway 4 geht es weiter in Richtung Osten nach Nyaungshwe. Ein Feldweg hierzulande wäre sicherlich bequemer zu befahren als diese Holperstrecke. Wir treffen auf einen Konvoi, der total verrostete Auto-Karossen transportiert. Ich bin mir fast sicher, daß diese transportierten Rost-Kisten an anderer Stelle wieder zu etwas Fahrbaren umfunktioniert werden.

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